Den einen Grund weswegen Männer über
Gesichtsbehaarung gibt es nicht, allerhöchstens anthropologische Vermutungen.
Um diese allerdings verständlich erklären zu können, muss man in der Evolution
zunächst einen Schritt zurück machen:
Die
Vorgängerversionen des Homo sapiens sapiens verfügten noch über weitaus mehr
Körperbehaarung als die heutige Spezies. Auch beim weiblichen Geschlecht
wucherten Haare an Stellen, die dem heutigen Schönheitsideal wohl so krass
widersprechen wie es nur geht.
Doch die Natur hatte sich dabei natürlich etwas
gedacht: Wie bei allen anderen Fellträgern diente die dichte Behaarung der
Isolierung vor Kälte. Doch dann dachte sich der Mensch plötzlich: „Ich denk,
ich probier mal aufrecht zu gehen.“ Und als er das geschafft hatte, widmete er
sich neuen Herausforderungen, wie zum Beispiel seine Nacktheit zu verbergen
oder mit dem Sprechen eine in ihrer Differenzierung einmaligen
Kommunikationsform zu erfinden. Doch wie jeder Mann weiß, kann eine Botschaft
eben nicht nur mit der Stimme vermittelt werden, sondern auch mit Mimik: Wenn
die Frau mit den Augen rollt, besser Schnauze halten!
Wer nun
versucht, die Mimik seines Gegenübers zu interpretieren, der fühlt sich
natürlich gewaltig gestört, wenn der Blick sich erst mal durch blickdichtes
Gestrüpp im Gesicht des anderen wühlen muss. Also waren – schwupps – in nur wenigen
tausend Jahren die Haare im Antlitz des Menschen verschwunden.
Von allen
Menschen? Nein, ein kleines Geschlecht namens Mann hört nicht auf, Widerstand zu leisten und
behielt einfach die schicke Behaarung – wenn auch in deutlich reduzierter Form.
Wissenschaftler vermuten, dass dadurch die Unterscheidung zwischen Mann und
Frau auch auf große Entfernungen innerhalb von wenigen Sekunden möglich war.
Und war der Bart des Gegenübers besonders dicht, bedeutete das automatisch
(sexuelle) Dominanz: Je bärtiger, desto männlicher, kräftiger und überlegener
galt der Mann. Der Haarigste war das Alpha-Männchen. Somit war es auch für den primitiven Herren einfach, anhand der
Gesichtsbehaarung sein Verhalten abzuleiten:
Bart?
dichter als meiner? ZUG ZUG!
Doch ebenso wie
Wärmedämmung und Unterscheidung von der Frau hat der Bart des Mannes auch eine
Schmuckfunktion: Wo Frauen subtil mit ihren Hinterteilen wackeln und ihre
Brüste pushen können, trägt der Mann seinen Schmuck einfach mitten im Gesicht:
Vollbart, Schnurrbart, Goatee und wie sie alle heißen, der männliche
Körperschmuck ist wie der Mann selbst: In your face!
Bartfeindliche
Artgenossinen werden nun argumentieren: Der Primat entwickelt sich weiter zum
Menschen, im Zuge dessen verliert er seine Gesichtsbehaarung – nur der Mann ist
noch nicht ganz auf der nächsten Evolutionsstufe angelangt, weswegen er zu
großen Teilen immer noch im oben aufgezeigten Schema denkt.
Männliches
Verhalten soll nicht Gegenstand dieses Blogs sein, sondern nur das als letztes
übrig gebliebene Symbol der Männlichkeit: Der Bart! Und dieser hat seine
Funktionen über die Jahrhunderte beibehalten: Im Winter wärmt er das Gesicht
des Mannes, auch Metalheads können ihre Haare lang tragen und sich trotzdem
noch vom weiblichen Geschlecht abheben und – im modernen Zeitalter
wahrscheinlich das Wichtigste – er trägt seinen Teil zum Style des Mannes bei. Ob das nun im positiven oder negativen Sinne geschieht, unterscheidet sich sowohl von Mann zu Mann, als auch von Betrachter zu Betrachter - fest steht: Lieber bärtig und primitiv als glattrasiert und kultiviert. Uga Uga!
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